Die Option, die Wahrheit zu sagen und zu schreiben, existiert offensichtlich nicht. Die Wahrheit ist: Wir haben keine Ahnung, weder von den Mechanismen in den Führungsetagen der römisch-katholischen Kirche, noch von den Mustern und Inhalten der Interaktion unter den Wahlberechtigten, eigentlich nicht einmal in Grundzügen von der Organisation, um die es geht. Ist aber so: Es gibt in Redaktionen kaum noch Menschen, die die katholische Kirche nicht für eine skurrile Ansammlung von wirklichkeitsfremden Idioten mit kinderschänderischen Neigungen halten, deren Noch-Existenz sie für ein im Grunde unverzeihliches Versäumnis der Evolution halten.
Was aus Anlass des beginnenden Konklaves an Pseudoinformationsmüll über die Kirche verbreitet wird, ist beispiellos. Stellen Sie sich vor, über die amerikanischen Präsidentenwahlen schrieben ausschließlich Journalisten, die nicht einmal wissen, wo die USA genau liegen, wie viele Bundesstaaten sie haben, was ungefähr in ihrer Verfassung steht und aus welchen ideengeschichtlichen Quellen sich die Programme der Kandidaten speisen. Oder die Innenpolitik-Journalisten, die über Landtags- und Nationalratswahlen in Österreich berichten, hätten keinen Überblick über die österreichische Verfassungslage, wüssten über die Grundzüge des Wahlrechts nicht Bescheid und hätten eklatante Lücken in ihrem zeitgeschichtlichen Wissen. Ups.
maandag 11 maart 2013
"Die Diskrepanz zwischen dem vermuteten öffentlichen Interesse an einem Thema und der Relevanz, die es für die Nachrichten-Verantwortlichen hat, ist nirgendwo auch nur annähernd so groß wie beim Thema katholische Kirche"
Ware woorden van (voormalig hoofdredacteur) Michael Fleischhacker in de Oostenrijkse krant Die Presse.
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